Ein Leben für die Fotografie

In der Schule war Malen und Zeichnen sein Lieblingsfach. Ein Aquarellbild aus jener Zeit hängt heute noch in seiner Wohnung. Angeregt durch Mitschüler reifte mit der Zeit auch das Interesse für die Fotografie. Sein Wunsch nach einer eigenen Kamera ging zu seinem 15. Geburtstag in Erfüllung – eine einfache 4,5 x 6 cm Rollfilmkamera „Bella Bilora“. Damit konnte man 8 Bilder pro Film machen. Wegen des schmalen Geldbeutels war nur schwarzweiß angesagt. Bereits wenige Monate später kam das erste Erfolgserlebnis, denn im Sommer 1958 kaufte das Kamerawerk eines seiner Bilder für Werbezwecke.
Danach kamen Wettbewerbserfolge, u.a. beim Bundesjugendfotopreis 1967. Siehe mittlerweile Sammlung Deutsches Historisches Museum, Berlin und Aufnahme Deutsche Digitale Bibliothek, virtuelles Kooperationsprojekt von Bund, Ländern und Kommunen.

Über eine Empfehlung trat er im Januar 1968 mit der Lichtbildnergruppe Esslingen in Verbindung. Für eine Mitgliedschaft stand jedoch die Bewährung noch aus. Nachdem er ein Schwarzweiß-Labor sein eigen nennen konnte, schaffte er dies gleich bei der ersten Gelegenheit auf der Landesfotoschau ’68 in Offenburg. Dort errang er mit zwei eingereichten Schwarzweiß-Bildern prompt die Annahme beider Aufnahmen und eine Urkunde als Auszeichnung.
Mit diesem Erfolg war er dann im Frühjahr 1968 bei den „Lichtbildnern“ aufgenommen worden.

Fritz Mühlbayer ist nunmehr das dienstälteste Mitglied und einer der wenigen, die noch den Gründer Hermann Eising kannten. Er ist das einzige Mitglied, welches die „Europafoto“ aus der Ära des international bekannt gewordenen und renommierten Fotografen Dieter Blum hautnah miterleben durfte.
Blum war damals zweiter Vorsitzender der Lichtbildnergruppe. Seit seinen Anfängen im Fotoclub ist Mühlbayer gleichzeitig Mitglied im Deutschen Verband
für Fotografie (DVF). 10 Jahre gehörte er unserem Vorstand als Pressebeauftragter an.

Fritz Mühlbayer ist unser erfolgreichster Fotograf. Er fotografierte u.a. den „Esslinger Kalender 1997“, welcher auf der Internationalen Kalenderschau 1997 in Stuttgart als einziger Städtekalender Baden-Württembergs für eine Sonderausstellung in Brüssel ausgewählt wurde. Auch hat er maßgeblichen Anteil an unserem Bildband „ESSLINGEN am Neckar“. Darüber hinaus lieferte der Fotograf, der heute in Ludwigsburg lebt, über viele Jahre hinweg das Motiv für die Weihnachtskarte der Eßlinger Zeitung und der Stadt Esslingen.

Im Laufe der Jahre hat er unzählige Fotos veröffentlicht und viele Preise gewonnen. Einer der wichtigsten Wettbewerbe war  „hobby im Sucher“, der von
einem der großen Magazine europaweit ausgeschrieben worden war. Zigtausende von Fotografen beteiligten sich. Mühlbayer war am Ende des Jahres 1975 Internationaler Jahressieger 1975. Diese Auszeichnung erhielt jeweils einer der fünf gleichrangig Jahresbesten. Im Jahr 2000 gewann er den von Kodak bundesweit nur für Mitglieder von Fotoclubs ausgeschriebenen und begehrten Kodak – Fotopreis 2000. So verwundert es nicht, dass Mühlbayer auch innerhalb der Lichtbildnergruppe einen besonderen Rekord hält.
Bei unseren clubinternen Fotomeisterschaften ging er innerhalb von 10 Jahren zwischen 1986 und 1996 siebenmal als Jahresbester hervor und hält damit
bis heute den Clubmeisterrekord.

Andreas Kaier
(Lichtbildnergruppe Esslingen)

(s. a. Presse: Jubiläumsbericht)